Wo fängt die Brücke an?
Digitale Fotomontage für einen Banner, 270 x 650 cm , Acryl auf Leinwand
Wettbewerbsbeitrag
Kunst am Bau für das Fraunhofer Forschungszentrum RESsourcenschonende Energie-Technologien (RESET)
Dresden
2023
Erläuterung für die Kunst am Bau fr das Fraunhofer Forschungszentrum RESsourcenschonende Energie-Technologien(RESET)“ – 2. Bauabschnitt Neubau eines Brogebudes mit Technikum
Wo fängt die Brücke an?
Für das Gebäude RESET möchte ich ein großes gemaltes visuelles Spruchband vorschlagen, das zwischen den beiden Brücken im 3. Obergeschoß platziert wird. Die Arbeit nimmt mit Ihrer Herstellungsweise Bezug auf die Forschung der Oberflächenbeschichtung im Fraunhofer Institut. Denn Malerei ist das Medium, das sich in der Kunst um Farbschichten und Oberflächen dreht, sich mit Überschneidungen, Spuren und überraschenden Momenten beschäftigt- wobei alle Flächen bei jeglicher Technik letztendlich "nur" visuell funktionieren. Hier im Haus wird mit höchst spezialisierten Verfahren geforscht und gearbeitet, um im Nano- Bereich des Unsichtbaren Materialien beschichten und zu veredeln, um damit die unterschiedlichsten Materialien von Verpackungsfolien bis zu Prothesen mit neuartigen Oberflächen vor allem funktionieren zu lassen.
Um die Komplexität der Themenfelder und die Verschiedenartigkeit der alltäglichen Anwendungsbereiche der Produkte dieses Forschungszentrums gerecht zu werden, schlage ich eine Malerei vor, die auf einer Collage beruht, die durch Innen-und Außenräume hindurch leitet. Im linken Teil sind Menschen im aktiven Neben- und Miteinander zu sehen. Die gesamte Komposition ist durch Farbflächen gegliedert, die sowohl deckend als auch transparent architektonische Andeutungen machen und gleichzeitig als Projektionsflächen funktionieren. Unter dem Vorhang im letzten Raum führt ein kleines plasmafarbenes Guckfenster zum Nächsten. Teilweise bleibt die Leinwand roh und die Zeichnung skizzenhaft, was das Stadium des Entwickelns, Suchen und Überlegens zeigt und auch den Platz für neue Ideen offenhält. Der prägnante Schatten vom Gebäude RESET selber, der sich auf das Bild legt, gliedert das Bild je nach Uhrzeit nochmal neu- fasst Räume zusammen und funktioniert wie eine Ergänzung des Bildes. Die Motive sollen auf abstrakte Weise an diesem Ort wie eine Höhlenmalerei funktionieren und die aktiven Benutzer des Forschungszentrums ansprechen. Im besten Fall motiviert und inspiriert das Bild und lässt im Auge der regelmäßigen Betrachter oder Passanten immer wieder neue Assoziationen entwickeln, da die natürliche Beleuchtung immer wieder andere Akzente setzt.
Als Treffpunkt zwischen den Disziplinen ist der Ort zwischen den beiden Brücken, über dem Foyer neben dem Besprechungsraum beinahe symbolisch. Dort, wo sich Spezialisten aus ihren vielen verschiedenen "Höhlen" oder Arbeitsplätzen treffen, wo sie ihre gefilterten Ideen anderen präsentieren und beleuchten, um sie weiterzuentwickeln und sie zu produzieren, soll die Arbeit platziert werden. "Wo fängt die Brücke an? " könnte auch "Wo führt die Brücke hin?"- wobei spätestens bei Fertigstellung der Umkehrschluss inklusive ist.
In der der Kunst als auch in der Forschung braucht jedes neues Projekt Freiraum, die Freude am leeren Blatt und auch den ehrlichen Blick auf alle Fehler und Missstände. Der Name RESET ist Neuanfang und Eingeständnis des Scheiterns zugleich. Die weißen Flächen, Wege und Banner die sich durch das Bild ziehen stehen für neue Ideen, Versuche und Perspektiven, die wir dringend einschlagen müssen, auch wenn sich ständig andere Prioritäten und Parameter in den Vordergrund schieben möchten.
Das Bild richtet sich an diejenigen, die sich hier im Haus treffen um an Visionen und Lösungen zu arbeiten, die ressourcenschonend in die Zukunft aller weisen. Es ist denen gewidmet, die Ideen in ihrem eigenen und gemeinsamen Gedankendunst im Verdeckten entwickeln, damit sie dann im besten Falle zur richtigen Zeit am richtigen Ort umgesetzt werden. Anna Heidenhain
Collagieren als Arbeitsweise führt bei Anna Heidenhain (*1979 lebt in Berlin) von Papierarbeiten bis hin zu raumhohen Skizzen und Installationen und dient auch als Herangehensweise und lebendige Stapelverarbeitung bei Künstlerbüchern, -filmen, Ausstellungsprojekten und anderen Kollaborationen. Arbeiten, Personen und Materialien werden aus scheinbar anderen Welten so zusammengebracht als würden sie per se zusammengehören. Dadurch entstehen komplexe Arrangements, die gerade noch unerreichbar und absurd und gleich schon vertraut erscheinen.
Collagieren als Arbeitsweise führt bei Anna Heidenhain (*1979 lebt in Berlin) von Papierarbeiten bis hin zu raumhohen Skizzen und Installationen und dient auch als Herangehensweise und lebendige Stapelverarbeitung bei Künstlerbüchern, -filmen, Ausstellungsprojekten und anderen Kollaborationen. Arbeiten, Personen und Materialien werden aus scheinbar anderen Welten so zusammengebracht als würden sie per se zusammengehören. Dadurch entstehen komplexe Arrangements, die gerade noch unerreichbar und absurd und gleich schon vertraut erscheinen.